2. Teil: Zweiter Weltkrieg und Zerstörung 1933 begann in Deutschland mit der Machtergreifung Hitlers die Zeit des Nationalsozialismus oder das sogenannte "Dritte Reich". Auswirkungen auf die Stadt spürte man insofern, dass einige Straßen Schulen oder Plätze nach dem Namen des Führers benannt wurden. So wurde zum Beispiel der Theaterplatz in "Adolf-Hitler-Platz" umbenannt. In der sogenannten "Reichskristallnacht" wurde die Chemnitzer Synagoge niedergebrannt und zerstört. Viele Juden die Geschäfte in der Stadt hatten, wurden enteignet, das bekannteste war das große Warenhaus Tietz. Während des Krieges wurden die zahlreichen Industriebetriebe auf Rüstungsproduktion umgestellt. In den letzten Kriegsjahren begann der Bombenkrieg über Deutschland, von dem Chemnitz leider auch nicht verschont wurde. Einige Angriffe auf Chemnitz fanden im Februar 1945 statt, in der auch Dresden dem Erdboden gleich gemacht wurde. ![]() Amerikanische B-17 Bomberverbände im Anflug auf deutsche Städte In den Vormittags- und Abendstunden des 5.März 1945, wenige Wochen vor Kriegsende, flog das Britische Bomber Command und die Achte Amerikanische Luftflotte mit ca. 700 schweren Bombern ihren größten Angriff auf Chemnitz. Die gesamte Innenstadt wurde durch Spreng- und Brandbomben fast vollständig zerstört, sowie viele umliegende Stadtteile. Dabei starben ca. 2100 Menschen in Chemnitz. Über 3000 Gebäude waren vollständig zerstört oder so schwer beschädigt das ein Wiederaufbau unmöglich war. Das alte Rathaus, die Jakobikirche und die gesamte Marktbebauung war ein Raub der Flammen geworden. Die Arbeit von 50 Jahren Vorkriegsentwicklung war in wenigen Minuten dahin, ebenso wurden viele Kulturgüter unwiederbringlich vernichtet. Die Wasser- Strom und Gasversorgung war stark beschädigt, ebenso das Straßenbahnnetz. Das Neue Rathaus, welches aus einer Stahlbetonkonstruktion besteht, stand in Flammen und konnte durch den unermüdlichen Einsatz von Feuerwehrleuten und Wehrmachtsangehörigen gerettet werden. Nach Kriegsende standen die Chemnitzer wie viele Menschen in Deutschland vor dem Chaos, vor dem Nichts. Ein Neuanfang musste geschaffen werden, auch wenn es schwer war. Durch viele freiwillige Arbeitseinsätze mit zehntausenden von Bürgern wurde die Stadt innerhalb von vier Jahren enttrümmert. Dabei half die legendäre Trümmerbahn, die den Schutt vom Stadtzentrum zur Südkampfbahn brachte, aus dem die Radrennbahn gebaut wurde. < zurück vor > |